Freitag, 27. Juni 2008

Viva la spagnia - Spanien im Finale gegen Deutschland


Sie haben Klasse, sie zaubern, und am Ende liefen die Russen ihnen nur noch hinterher: Nach dem Sieg der Spanier im Halbfinale steht der Favorit für das Endspiel fest. Die deutsche Mannschaft trifft auf ein Team, das seine Balance gefunden hat - und unbedingt den Titel will.
Wien - Von einer Sorge dürfte Bundestrainer Joachim Löw an diesem Donnerstagabend verschont geblieben sein, als er sich zur Bettruhe begab: dass seine Männer plötzlich Favoriten sind und leichtfertig werden. Spanien hat im Halbfinale Russland 3:0 besiegt - und das so strahlend, so überwältigend, dass die Rollen am Sonntag beim Endspiel in Wien (20.45 Uhr) klar verteilt sind.Spaniens Trainer Luis Aragonés wollte nach dem Triumph zwar noch den Deutschen den Part des Favoriten zuspielen, "weil sie mehr an Endspiele gewöhnt sind" - aber letztlich entschied er: "Mir ist egal, wer Favorit ist." Zu offensichtlich hatte die spanische Mannschaft demonstriert, dass sie inzwischen alles kann. Sie waren richtig grausam gegen die Russen.
Dass die Spanier blitzartig kontern können, hatten sie schon vor zwei Wochen bei ihrem 4:1-Sieg über Russland in der Vorrunde bewiesen. Jetzt ging es im Halbfinale wieder gegen das Team von Guus Hiddink, und da führten sie vor, dass sie den Ball geduldig kreisen lassen können.
"Anfangs haben wir noch so gespielt, wie Russland es gefällt", sagte Aragonés. Seine Spanier schlugen zu viele lange Bälle nach vorne. Aber dann begannen sie ihre Kurzpasskombinationen aufzuziehen - und die Russen liefen nur noch hinterher.
Keine Mannschaft bei diesem Turnier verfügt über ein so gutes Mittelfeld. Denn es besteht nicht nur aus drei oder vier starken Spielern, sondern aus fünf oder sechs, die Aragonés je nach Bedarf neu kombinieren kann.

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